^^^ Sind stolz auf die neue Partnerschaft: Peer Lauster (links) und Ralf Schlipf.
Alexander Beier, Alexander Wyrodek, Julian Härle und Adrian Nährig
sind die ersten vier Spieler, die im Rahmen der neuen Kooperation
beider Vereine von Kleinaspach nach Großaspach wechseln. Foto: A. Becher

„Ein Spieler, der es bei uns nicht mehr schafft, hat es nun einfacher, hier in der Gemeinde weiterhin vernünftig Fußball zu spielen.“ Peer Lauster, Leiter der Nachwuchsabteilung der SG Sonnenhof Großaspach, nennt einen Vorteil der künftigen Kooperation seines Vereins und der benachbarten Spvgg Kleinaspach/Allmersbach. „Unsere Kinder haben den Vorteil, dass ihrem Talent innerhalb Aspachs keine Grenzen gesetzt sind und sie nach drei, vier Jahren problemlos zurückkehren können, falls es nach oben nicht reicht“, erklärt Ralf Schlipf. Der sportliche Leiter der Spvgg-Fußballer, sein Abteilungsleiter Thomas Uebele und Lauster sind stolz. Dank der Zusammenarbeit steht Aspachs Jugendfußballern künftig „die ganze Palette vom Grundlagensport bis zur absolut leistungsorientierten Kickerei“ zur Verfügung. Wie wichtig den Klubs die Sache ist, soll das gemeinsame Kooperationstrikot signalisieren. Wenn Kleinaspachs U 9 und U 10 kommende Saison kicken, dann prangen die Wappen der Spvgg und der SG nebeneinander auf dem Dress.

Seit zwei Jahren sprechen beide Vereine über die Partnerschaft. Nun ist sie offiziell. „Uns ist zum Beispiel auch wichtig, dass wir in der Gemeinde nicht als Fremdkörper angesehen werden, bei dem alles nur nach Leistung geht“, sagt Lauster. Schlipf und Uebele wiederum sind froh, dass ihre Talente künftig nicht mehr zu Vereinen außerhalb der Gemeinde wechseln müssen, wollen sie in höheren Ligen spielen. Dadurch könnte später auch ein eventueller Rückweg einfacher werden, so die Hoffnung. Hinzu kommt, dass die SG im Jugendbereich zwar die Dorfklub-Fußballschule Elfwerken hat, wettkampfmäßig aber erst mit der U 11 beginnt. In Kleinaspach wiederum können Kinder bereits ab fünf Jahren mit Fußball beginnen. Eine Arbeit der Spvgg, von der künftig die SG verstärkt profitieren soll. „Wenn wir Talente für unsere U 11 sichten, dann wollen wir den Radius möglichst gering halten“, sagt Lauster.

Kleinaspach erhofft sich zudem, mithilfe nachbarlicher Unterstützung den Nachwuchs weiter stärken zu können. Schon jetzt deckt die Spvgg alle Altersklassen ab. Für einen Kreisligisten nicht selbstverständlich. „In den Jahrgängen, in denen es noch keine Elferteams gibt, sind wir sogar doppelt besetzt“, weiß Uebele. An der Menge fehlt es nicht, nun soll die Qualität noch weiter gesteigert, in den höheren Altersklassen mittelfristig die Bezirksstaffel angepeilt werden. Großaspach wiederum ist froh, Spielern, die nicht mehr zum Zug kommen, eine Lösung anbieten zu können. Vor allem, wenn die Kicker aus Aspach kommen. Lauster erklärt: „Im U-19-Bereich haben wir nur noch ein Team und das spielt künftig in der Oberliga. Da ist die Leistungspyramide eng.“

Wichtig ist beiden Klubs, dass sich die Kooperation nicht nur auf Austausch und Förderung von Spielern beschränkt. In Sachen Ausbildung der Jugendtrainer wollen sich die SG und die Spvgg ebenfalls gegenseitig unterstützen. „Wir kooperieren zum Beispiel ja auch mit dem VfB Stuttgart“, sagt Lauster. So wie die SG sich Wissen von der Nachwuchsabteilung des Bundesligisten aneignet, will sie ihre Kenntnisse an die Spvgg weitergeben. Im Idealfall kann’s für ein Talent von Klein- über Großaspach zum VfB gehen. Zumindest den ersten Schritt haben Alexander Beier, Alexander Wyrodek, Julian Härle und Adrian Nährig (alle Jahrgang 2010) getan. Die vier begeben sich diesen Sommer auf den Weg vom Hardtwald in den Fautenhau. Begleitet werden sie nun vom offiziellen Segen der neuen Partner.

Backnanger Kreiszeitung am 4. Juli 2020

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